
Treffpunkt Bauwagen: Hier werden Träume wahr!
Zwölf Schüler, zwei Lehrer und eine Vision: Ein Bauspielplatz, der Raum für kreative und handwerkliche Arbeiten bietet. Ein Zukunftstraum, der dank der Teilnahme am Wettbewerb "Mach was! Der Handwerkswettbewerb für Schulteams" zur Realität wird. Die Carl-Sonnenschein-Schule in Iserlohn ist eine von insgesamt fünf Schulen in Südwestfalen, die an dem von der Firma "Würth" und "Das Handwerk" ausgerichteten Wettbewerb teilnimmt.
Tüfteln, werkeln, schrauben und kreieren
Ein Blick in die Werkräume der Schule zeigt: hier wird fleißig getüftelt, gewerkelt und geschraubt! "Sie hören aufmerksam zu, stellen viele Fragen und saugen mich förmlich aus. Die Schüler sind wirklich sehr interessiert." Johannes Büschleb ist gelernter Tischlermeister, Gestalter im Handwerk und Fachdozent. Als Handwerks-Experte steht er den jungen Leuten bei der Umsetzung des geplanten Projekts tatkräftig zur Seite.
An der Schule mit dem Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung" soll ein Bauspielplatz entstehen. Das Herzstück der Spielfläche: ein Bauwagen der zum Treffpunkt wird. Ausgestattet mit einem Tisch, Bänken und viel Stauraum für Werkzeuge und Baumaterialien, bietet der Anhänger in Zukunft Platz für handwerkliche Arbeiten. Das Gelände um den Bauwagen herum schafft zusätzlichen Raum zum Bauen und kreativ werden. Die Projektphase startete bereits im Februar. Der Lockdown brachte die Umsetzung zum Stillstand. Jetzt haben die Schüler der Carl-Sonnenschein-Schule noch bis Mitte Oktober Zeit, ihr Projekt zu beenden.
Dass die Jugendlichen Spaß an den handwerklichen Tätigkeiten haben ist unverkennbar. Ob auch eine handwerkliche Ausbildung denkbar wäre? "Die Schüler im Berufspraxisstufenbereich können sich eine Ausbildung im Handwerk durchaus vorstellen", weiß Daniel Ricke, einer der projektbegleitenden Lehrer. Das Problem: Auf dem freien Arbeitsmarkt wird den Förderschülern nur wenig zugetraut, wodurch sich die Suche nach einem Ausbildungsplatz schwierig gestaltet. Hier kommt die Handwerkskammer ins Spiel. Als Inklusionsberaterin agiert Karin Görtz-Brose als Vermittlerin zwischen Betrieben und Förderschule und erleichtert so den Weg ins Handwerk.
"Handwerk hat nach wie vor goldenen Boden"
Die Idee für das Bauwagen-Projekt ist nicht erst aufgrund der Teilnahme am Wettbewerb entstanden. Umgesetzt werden sollte das Konzept ursprünglich im Rahmen einer "Bauwagen-AG". Die erfolgreiche Anmeldung an der Initiative "Mach was!" erlaubt jetzt, dank des Fördergeldes, eine professionelle Verwirklichung des Plans.
Holz-Profi Büschleb freut sich, wenn er den Schülern sein Wissen vermitteln und sie fürs Handwerk begeistern kann. "Ich möchte den Schülern ein paar handwerkliche Tricks zeigen. Sie sollen herausfinden, was ihnen besonders viel Spaß bereitet, damit sie ihren eigenen Weg gehen können", betont der Kunsthandwerker. Denn, da ist sich der Tischlermeister sicher: "Handwerk hat nach wie vor goldenen Boden."
Wer aus dem Wettbewerb schlussendlich mit einem Gewinn rausgeht, entscheidet sich erst im November. Aber eins ist sicher – gewonnen hat die Carl-Sonnenschein-Schule jetzt schon. Der Traum eines Bauspielplatzes mit einem Bauwagen im Zentrum kann dank des Wettbewerbs in die Tat umgesetzt werden.