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StatistikenEntwicklung im südwestfälischen Handwerk weitgehend stabil
Handwerkskammer Südwestfalen stellt Betriebszahlen für 2024 vor.
Schwache Konjunktur, Fachkräftemangel, politische Unsicherheit: Die Rahmenbedingungen für das Handwerk waren im abgelaufenen Jahr alles andere als einfach. Das südwestfälische Handwerk zeigt sich allerdings widerstandsfähig, die Zahl der Betriebe in Südwestfalen ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen: 13.129 Unternehmen waren Ende 2024 in den Mitgliederverzeichnissen der Handwerkskammer Südwestfalen eingetragen, ein Plus von 0,18%. „Das belegt, wie stark die Handwerksbetriebe in Südwestfalen trotz aller Herausforderungen sind. Damit das so bleibt, erwarten wir von der kommenden Bundesregierung schnelle und wirkungsvolle Maßnahmen, um die Wirtschaft zu stärken, Bürokratie abzubauen und Fachkräfte zu sichern“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, Hendrik Schmitt, die Zahlen.
Die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage zeigt sich dennoch auch in Südwestfalen. Die Suche nach einem Nachfolger für altersbedingt ausscheidende Unternehmer gestaltet sich zunehmend problematisch. Hinzu kommt unter anderem die bundesweite Krise im Bau. Im Bau und Ausbaugewerbe sank die Zahl der Betriebe Ende 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,44% auf jetzt 2.358. Auch Gewerke wie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (-4,78% auf 518 Betriebe) sowie Maler und Lackierer (-4,57% auf 522) verzeichneten Verluste. Zugelegt haben dagegen die Straßenbauer (+6,33% auf 168).
Stark gestiegen sind die Betriebszahlen in anderen Bereichen des Handwerks in Südwestfalen. So gab es beispielsweise deutliche Zuwächse bei Gebäudereinigern (+13,59% auf 652 Betriebe Ende 2024) und Kosmetikern (+5,35% auf 1.260).
Diese beiden Berufe sind auch Beispiele für Gewerke, in denen der Anteil der Chefinnen besonders hoch sind. Insgesamt gesehen ist die Zahl der Betriebe in Frauenhand in Südwestfalen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Ende 2021 beispielsweise gab es 2.243 Handwerksbetriebe mit Chefinnen in Südwestfalen, bis zum Ende des vergangenen Jahres stieg die Zahl um 44,05% auf mittlerweile 3.231. Auch im Vorjahresvergleich war das ein Plus von 3,56%. Insgesamt sind damit gut ein Viertel (24,61%) aller Betriebe im südwestfälischen Handwerk in Frauenhand. Zum Vergleich: 2021 lag der Anteil der Chefinnen nur bei 17,57%.
Neben Kosmetik und Gebäudereinigung sind auch Fotografie, Maßschneiderei und Textilgestaltung Gewerke, in denen besonders viele Frauen Unternehmen führen.
Regional gesehen gab es bei den Betriebszahlen im südwestfälischen Handwerk im vergangenen Jahr in drei von vier Kreisen im Kammerbezirk leichte Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr. Im Hochsauerlandkreis (+0,98% auf 3.714), Märkischen Kreis (+0,16% auf 4.498) und Kreis Olpe (+1,35% auf 1.798) stieg die Zahl der Betriebe im Zeitraum von Ende 2023 bis Ende 2024. Im Kreis Siegen-Wittgenstein gab es ein leichtes Minus (-1,39% auf 3.119).