
„Manchmal werden die Karten neu gemischt“, weiß Angelika Schittko aus eigener Erfahrung und entschied sich, als Dozentin im Berufsbildungszentrum Arnsberg zu arbeiten.
DozentinAngelika Schittko: "Manchmal werden die Karten neu gemischt"
Vorgestellt: Angelika Schittko arbeitet mit Leidenschaft als Dozentin im bbz Arnsberg – dabei war der Weg für die Friseurmeisterin ganz anders geplant.
Zufall, Fügung, Glück – oftmals sind es viele kleine Momente, aus denen sich ein großes Ganzes entwickelt, das dem Leben eine neue Richtung gibt. Dazu kann Angelika Schittko ihre eigene Geschichte erzählen, die sie dahin führte, wo sie heute mit Begeisterung als Dozentin tätig ist: ins bbz Arnsberg.
Ins Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Südwestfalen kam die heute 37-Jährige vor drei Jahren als Meisterschülerin. Mit dem Brief in der Tasche wollte sie sich als Friseurmeisterin selbstständig machen. Soweit der Plan – bis sie einem Dozenten im Lehrgang "Fachkauffrau" durch ihre kommunikativen Fähigkeiten und positive Ausstrahlung auffiel. "Er fragte, ob ich nicht selbst als Dozentin arbeiten möchte?"
Trockene Themen praxisnah und locker vermitteln
Die Anfrage kam zum richtigen Zeitpunkt, familiäre Veränderungen verlangten neue Entscheidungen: Und so entschied sich die Welveranerin dafür, nach der Meisterprüfung zu bleiben und in die kaufmännische Weiterbildung einzusteigen. Kommunikation und Präsentation waren die ersten Themen im Kurs. Mittlerweile sind es alle Inhalte, die "etwas mit Menschen zu tun haben". Dazu gehören beispielsweise Marketing, Betriebsorganisation und Personal. Wichtig sind Schittko dabei, dass die Kommunikation auf Augenhöhe stattfindet und sie praxisnah unterrichtet. "Ich habe da ja selbst gesessen und erfahren, wie wichtig das ist".
Es sei herausfordernd und spannend gleichermaßen, die trockenen kaufmännischen Inhalte so zu vermitteln, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lust darauf haben. "Hier bin ich Vorbild", unterstreicht Schittko ihre Funktion. Dass sie damit richtig liegt, bestätigen die Meisterschüler mit ihrer Motivation.
"Wir schleifen Rohdiamanten"
Zwar fehlt der Friseurmeisterin ihr Handwerk schon, "aber es erfüllt mich mehr, in die Klassen zu gehen, weil ich mitfiebere." Außerdem fühle sie sich mit dafür verantwortlich, "wie wir den Meisternachwuchs in den Berufsalltag entlassen. Irgendwann sind sie in geschäftsführender Position tätig, sie stehen mit ihrem Namen für das Unternehmen ein." Und das Werkzeug dafür holen sie sich im bbz Arnsberg.
Angelika Schittko brennt für diesen Beruf – das ist spürbar, das strahlt sie einfach aus. Auf den Punkt gebracht heißt das für sie: "Ich bin gerne Dozentin, weil ich die Entwicklung der Teilnehmer vom ersten Tag an miterleben und gestalten kann, bis sich der Kreis mit der Prüfung schließt." Dafür hat sie direkt ein Bild parat: "Wir schleifen Rohdiamanten."
Apropos Prüfung: Berufsbegleitend sitzt die Dozentin im Moment auch wieder auf der anderen Seite des Unterrichts, und zwar im Lehrgang zur Betriebswirtin (HWO). Wer sie erlebt hat, der weiß, dass der Input direkt weitergegeben wird. Ab Sommer 2026 kann der Handwerksnachwuchs auch von diesem Wissen profitieren.